Die Aufstiegschancen von Hannover 96

Hannover 96 startete mit vier Siegen in die diesjährige Spielzeit. Besonders die Defensive überzeugte beim 1:0-Heimsieg gegen den 1. FC Kaiserslautern und beim 0:2-Auswärtssieg beim vermeintlichen Aufstiegsaspiranten Fortuna Düsseldorf. Nur eine Woche später folgte jedoch bei der 1:0-Pleite im DFB-Pokal gegen Energie Cottbus der erste Nackenschlag. Davon konnte sich die Mannschaft von Christian Titz rehabilitieren und verbuchte zwei überzeugende Siege gegen den 1. FC Magdeburg und Absteiger Holstein Kiel. 

Vielversprechende Neuzugänge und schmerzvolle Abgänge

Bei keinem anderen Klub war in dieser Sommertransferperiode so viel Bewegung drin, wie bei Hannover 96. Bis Ende August kamen 14 Neuzugänge dazu, gleichzeitig verließen 11 Spieler den Verein. Beginnen wir mit den Abgängen: Hier wiegen besonders die Verluste von Innenverteidiger Phil Neumann, den es zu Birmingham City in die Championship zog, Torwart Ron-Robert Zieler, der zurück zu seinem Heimatverein 1. FC Köln ging, und Top-Talent Nicolo Tresoldi schwer. Aber auch die Abgänge vom ehemaligen Nationalspieler Marcel Halstenberg und Josh Knight sind nicht zu unterschätzen.

Für das 20-jährige Eigengewächs Nicolo Tresoldi konnte man eine Ablöse über 6 Millionen Euro einspielen, den Deutsch-Italiener verschlug es zum FC Brügge nach Belgien. Tresoldi erzielte in der abgelaufenen Saison 7 Treffer in 34 Spielen, 3 weitere konnte er vorbereiten. Die gleiche Ausbeute gelang ihm bereits in der Saison 23/24.

Auf der Zugangsseite freut man sich an der Leine, insbesondere über Benjamin Källmann. Der Finne bewies in der polnischen Ekstraklasa seinen Torriecher. Für Cracovia Krakau erzielte er in 34 Spielen 18 Tore, und auch für Hannover war er bereits am zweiten Spieltag in Düsseldorf erfolgreich. Källmann ist ein typischer Mittelstürmer, der für seinen Torinstinkt bekannt ist. Ergänzt wird der Sturm durch Benedikt Pichler. Der großgewachsene Österreicher kam im Sommer von Holstein Kiel. Pichler konnte in Kiel bereits beweisen, dass er das Zeug dazu hat, in der 2. Bundesliga das eine oder andere Tor zu erzielen. Für die Außenbahn kam Mustapha Bundu von Plymouth Argyle aus England. Bundu kann flexibel auf beiden Außenpositionen eingesetzt werden und ist für seine Sprintstärke bekannt. In England erzielte er 10 Tore in 37 Spielen, 6 weitere konnte er auflegen.

Die Abgänge aus der Defensive sollen die erfahrenen Maurice Neubauer (29) und Virgil Ghita (27) kompensieren. Neubauer kam ablösefrei vom Ligakonkurrenten Elversberg und Ghita zog es ebenfalls aus Krakau nach Hannover. Neuer Stammtorwart ist Nahuel Noll, der aus Hoffenheim ausgeliehen werden konnte.

Diese Gegner gilt es zu schlagen

Sowohl bei den Buchmachern ohne LUGAS als auch bei lizenzierten Buchmachern ist Hannover 96 mit einer Quote von etwa 2,50 Aufstiegsfavorit. Auch auf eine Meisterschaft ist Hannover 96 mit einer Quote von 5,50 Favorit. Dahinter folgen der SC Paderborn (6,00), Hertha BSC (7,00) und Holstein Kiel (8,50). Auf diese Mannschaften werfen wir gerne einmal einen kurzen Blick

·  SC Paderborn – Die Paderborner sind mit 4 Punkten stark in die 2. Bundesliga gestartet und haben den Abgang von Coach Lukas Kwasniok bislang gut verarbeitet. Paderborn ist bekannt für gepflegtes Offensivspiel und eine intakte Mannschaft.

·  Hertha BSC – Die Berliner starteten mit nur einem Punkt in die Liga. Der vermeintlich beste Spieler der 2. Liga Fabian Reese funktioniert bislang überhaupt nicht. Bislang sieht es nicht so aus, als ob die Berliner um den Aufstieg mitspielen können.

·  Holstein Kiel – Die Störche sind mit 0 Punkten die Enttäuschung der laufenden Saison. Es sieht nicht danach aus, dass die Verluste um Kapitän Timo Becker und Stürmerstar Shuto Machino adäquat ersetzt werden konnten.

Unsere Einschätzung

Die ersten Spiele von Hannover 96 waren richtig gut. Die Mannschaft funktioniert auf Anhieb, was nicht zuletzt der Verdienst von Neu-Trainer Christian Titz ist. Dabei konnte vor allem die Defensive überzeugen, das ist aufgrund der vielen Neuzugänge besonders bemerkenswert. Das frühe Pokalaus beim Drittligisten Energie Cottbus ist ärgerlich, aber vielleicht sogar ein Vorteil für den Aufstiegskampf in der 2. Bundesliga, denn aus der Vergangenheit ist bekannt, dass der DFB-Pokal sehr kräftezehrend ist.

Kann die Mannschaft die Leistungen aus den ersten beiden Saisonspielen bestätigen, sehen wir Hannover 96, genau wie die Buchmacher, als Top-Aufstiegsfavoriten. Nach sieben Jahren im Unterhaus ist es höchste Zeit für eine Rückkehr in die Eliteklasse des deutschen Fußballs.

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